La Specola

Der Turm La Specola ist eines der bekanntesten Symbole Paduas, aber auch ein sehr repräsentatives Denkmal der Stadtgeschichte. Ein deutlicher Hinweis wird uns bereits am Eingang gegeben, wo einige Verse des Abtes Toaldo von der radikalen Veränderung der Funktion zeugen, die der Turm im Laufe der Jahrhunderte erfahren hat:

„Dieser Turm, der einst zu den Schatten der Hölle führte, öffnet nun unter der Schirmherrschaft der Veneti den Weg zu den Sternen.“

Die Geschichte

Im Mittelalter war der Turm La Specola der höchste Teil der Burg, die von Ezzelin, dem Tyrannen der Stadt von 1237 bis 1256, als Dreh- und Angelpunkt für die Verteidigung der Stadtmauer des 13. Jahrhunderts gebaut wurde. Es heißt, dass in der Torlonga, so der ursprüngliche Name des Turms, die schlimmsten Folterungen der Gefangenen des Herrschers durchgeführt wurden.

Das Machtübernahme der Carraresi brachte viele Veränderungen in der Stadt mit sich, darunter 1374 den Wiederaufbau der Burg und ihre innere und äußere Ausgestaltung. Der Turm hatte dann eine rein militärische Funktion, und erst einige Jahrhunderte später wurde er endgültig umgebaut. Im Jahr 1761 beschloss der venezianische Senat die Einrichtung eines astronomischen Observatoriums für die Universität Padua und begann mit der Suche nach einem geeigneten Bauwerk für dieses Observatorium.

Der bestehende Bergfried der alten Burg von Carrarese war ideal: im Stadtzentrum gelegen und nach Süden, d. h. zum Himmelsmeridian hin, ausgerichtet. Abt Giuseppe Toaldo verfolgte das Projekt zusammen mit dem Architekten Domenico Cerato und fügte der Spitze Des Turms den Zugangsraum zu den Beobachtungstürmen hinzu. Die Arbeiten dauerten gut zehn Jahre, und 1777 weihte die Universität das neue Observatorium ein, die Specula astronomica, wie es im Lateinischen heißt.

Das Museum des astronomischen Obervatoriums

Seit mehr als zwei Jahrhunderten führt die Sternwarte Studien von internationalem Rang durch und hat sich 1994 entschlossen, ihren ältesten Kern, den Turm La Specola, für Besucher zu öffnen und in ein astronomisches Museum umzuwandeln. Der Museumsrundgang, der eine Führung beinhaltet, führt durch die Räume, die in den vergangenen Jahrhunderten von den berühmtesten Astronomen Paduas genutzt wurden. Sie werden die Gelegenheit haben, alte Instrumente aus der Nähe zu bewundern und etwas über die Geschichte dieses faszinierenden Ortes zu erfahren.